Nozyków-Synagoge, Warschau

Die Nożyków-Synagoge heißt auf polnisch Synagoga Nożyków und befindet sich unweit des Jüdischen Nationaltheaters in der Ulica Twarda Nummer 6. Diese Synagoge ist das letzte, noch erhaltene Gotteshaus im Jüdischen Viertel – besonders in Berücksichtigung der Tatsache, dass es um das Jahr 1900 mehr als 400 verschiedene Gebetsstätten in Warschau gab, ist dies erschreckend und führt einem die Auswirkungen der deutschen Besetzung Polens vor Augen.

Die Nożyków-Synagoge wurde hauptsächlich durch Spenden von Zelman und Rywka Nożyk finanziert und trägt deshalb ihren Familiennamen. In den Jahren von 1898 bis 1902 entstand das jüdische Gotteshaus auf dem gestifteten Grund und Boden der Nożyks. Die Fassade der Nożyków-Synagoge ist schlicht gehalten und mit sandfarbenen Tönen verputzt. Den Eingangsbereich schmückt ein filigraner Portikus und auf der Spitze der Kuppel befindet sich ein Davidsstern. Im hellen Inneren der Nożyków-Synagoge können sich über 500 Gläubige versammeln und sogar Frauen hatten Zutritt zu dem Gotteshaus, allerdings durften sie nur auf der Galerie beten.

Thora-Rolle in der letzten noch erhaltenen Synagoge Warschaus

Im Zentrum der Gottesdienste steht natürlich die Thora – die Nożyków-Synagoge ist im Besitz eines besonders wertvollen Exemplars: Die pergamentene Schriftrolle enthält die heiligen Texte der fünf Bücher Mose.

Während der deutschen Besatzung im Zweiten Weltkrieg konnte der jüdische Glaube nicht öffentlich ausgeübt werden und die Synagogen wurde geschlossen und von den Nationalsozialisten als Lagerräume oder Stallungen genutzt. Seit dem Ende des Krieges fanden sich wieder jüdische Gläubige in der Nożyków-Synagoge ein, um ihre Religion auszuüben.

Zwischen den Jahren von 1977 bis 1983 wurde die Instandsetzung des Gotteshauses in Angriff genommen und es fanden umfangreiche Renovierungsarbeiten statt. Heute ist die Synagoge außer Samstag jeden Tag für interessierte Besucher und für Gläubige geöffnet.