Schlosspark Wilanów, Warschau

Ein wahrer Höhepunkt für Liebhaber von aristokratischen Anwesen ist das Schloss Wilanów im Südosten Warschaus: Es erhebt sich inmitten einer repräsentativen Parkanlage, die für die Besucher einige ästhetische Überraschungen bereithält.

Aristokratisches Schloss inmitten einer Parkanlage

Im Jahr 1677 gelangte König Jan III. Sobieski in den Besitz des Gebäudes und der angeschlossenen Ländereien im Ort Wiłanow. Um sich hier ein Refugium abseits der Stadt zu schaffen, beauftragte er den Architekten Augustino Locci mit der Umgestaltung der Residenz.
In den folgenden 20 Jahren fanden immer wieder Bauarbeiten an dem Herrenhaus statt und zudem wurden einige Nebengebäude errichtet. Der König hatte sehr genaue Vorstellungen und ersann immer neue architektonische Details.

Seine Gemahlin Maria Kazimiera Sobieska entstammte einem französischen Adelsgeschlecht. Um ihr eine würdige Bleibe zu bieten, die sie außerdem an ihre Heimat erinnern sollte, wählte man bei der Gestaltung des Schlosses üppige barocke Formen. Sowohl die Inneneinrichtung als auch die Fassadengestaltung und der Garten folgten diesem herrschaftlichen Stil. Zudem wurde eine zweite Etage errichtet und der Ausbau in Form von Gebäudeflügeln begonnen - Was für einen überwältigenden Anblick der Palast einst geboten haben muss!

Eingangsbereich des barocken Schlosses

Da das Schloss Wilanów im Stil einer "Villa Nuova" gestaltet wurde, entstand übrigens der Name "Wilanów" – eine polnische Abwandlung des ursprünglichen, französischen Namens. Im 18. Jahrhundert bewohnte kein Geringerer als August der Starke, seines Zeichens König von Sachsen, das Schloss. Nach seinem Tod erbte Izabella Lubomirska den Palast Wilanów – sie nutzte ihr Vermögen dazu, die gesamte Anlange auf den aktuellsten Stand zu bringen. Ihre Bemühungen ließen Wilanów in einem völlig neuen Glanz erstrahlen und zudem wurden ein Badehaus und eine Wache erbaut. Als Izabella schließlich starb, übernahm ihre Tochter das prächtige Schloss Wilanów und bezog die großzügigen Räumlichkeiten gemeinsam mit ihrem Gatten Stanisław Kostka Potocki. Potocki sammelte mit Herz und Sachverstand Kunstgegenstände, die er im Schloss ausstellte und der Öffentlichkeit in einem Museum zugänglich machte.

Die abwechslungsreiche und bewegte Geschichte des Schlosses Wilanów und seiner Bewohner prägt die Atmosphäre des gesamten Ortes bis in die heutige Zeit. Historische Kostbarkeiten sind in einer solchen Fülle vorhanden, dass man sich Zeit zum Verweilen und Staunen nehmen sollte. Der barocke Park mit seinem reichen Skulpturenschmuck und auch das südlich des prächtigen Eingangstores gelegene Plakatmuseum sind einen Besuch wert.