Karikaturen-Museum, Warschau

Das Karikaturen-Museum wird auf polnisch Muzeum Karykatury genannt und befindet sich in der Ulica Kozia 11, einer Nebenstraße der Krakowskie Przedmieście. Die interessante und unterhaltsame Ausstellung ist in den sehenswerten Räumen der Orangerie des ehemaligen Primas-Palastes untergebracht.

Ihren Ursprung hat die Kollektion des Muzeum Karykatury bei dem polnischen Star-Karikaturisten Eryk Lipiński, welcher seit Anfang der 1960er Jahre eine private Sammlung von Karikaturen und grafischen Werken mit ironisch-satirischem Inhalt begann.

Das Karikaturenmuseum war seinerzeit ein Novum

Auf seine Initiative hin wurde das Karikaturen-Museum als Abteilung des Literaturmuseums im September 1978 gegründet. Anfangs gestaltete es sich sehr schwer, die passenden Räumlichkeiten zu finden – doch bald brachte man die Kollektion in der Orangerie unter und anno 1983 konnte endlich die erste Ausstellung im eigenen Haus gezeigt werden.

Zur damaligen Zeit war das Muzeum Karykatury ein Novum – es existierte keine vergleichbare Kollektion. Im Allgemeinen sah man in der Karikatur keine ausstellungs- und erhaltungswürdige Kunstform, sondern betrachtete sie eher als triviale und vergängliche Modeerscheinung.

Dem Engagement Lipińskis und seiner Mitarbeiter ist es zu verdanken, dass sich über die Jahre ein umfangreicher Bestand von mehr als 15.000 grafischen Arbeiten angesammelt hat - Darunter sind satirische Werke von so bedeutenden Künstlern wie Daniel Chodowiecki, William Hogarth und Honoré Daumier, ohne deren Werke es moderne Medien wie Zeichentrickfilme, Comics oder Mangas vermutlich nicht geben würde. Zeitgenössische Karikaturen von bekannten Persönlichkeiten wie Politikern, Literaten und Künstlern Polens gehören ebenfalls zur Sammlung und geben ihr einen aktuellen Rahmen. Sogar Persönlichkeiten wie Papst Johannes Paul II. schaffte es auf diese Weise ins Karikaturen-Museum! Auch nationale und internationale satirische Publikationen werden archiviert.

Im Warschauer Muzeum Karykatury kann der Besucher die umfangreiche Dauerausstellung besichtigen – Lachen ist dabei fast schon garantiert. Dieses Angebot wird durch ständig wechselnde Expositionen ergänzt, welche die Bandbreite und die gesellschaftliche Brisanz von Karikaturen hervorheben.

Wenn man das Muzeum Karykatury kostenlos besichtigen möchte, so sollte man sich am Samstag zur Orangerie begeben – dann ist der Eintritt in der Regel frei.